Zentralspanien
Über Zentralspanien
Zentralspanien ist eine faszinierende Region, die mit ihrer Vielfalt an Kultur, Geschichte und Landschaften begeistert. Von den majestätischen Bergen der Sierra de Guadarrama bis zu den geschichtsträchtigen Städten wie Madrid, Segovia und Toledo gibt es viele Gründe, diese Region zu bereisen. Zentralspanien birgt eine unglaubliche kulturelle Vielfalt. Von den maurischen Einflüssen in der Architektur bis hin zu den traditionellen Festen und Bräuchen der verschiedenen Provinzen gibt es eine breite Palette kultureller Elemente, die in die Musik dieser Region eingeflossen sind. Dies spiegelt sich in der Fülle der Musikstile und -richtungen wider. Die zentrale Region Spaniens ist reich an traditioneller Musik, die oft mit Festivals und lokalen Feiern verbunden ist. Die kastilische Musik, begleitet von Instrumenten wie der Gitarre, der Flöte und der Laute, erzählt Geschichten über die Historie und das Erbe dieser Gegend.
Trip info | |
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Kategorie | : Rundreise |
Ort | : Zentralspanien |
Dauer | : 10 Tage
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Reisezeit | : Frühjahr bis Herbst |
Tags | : Salamanca |
Highlights
Toledo, als “Stadt der drei Kulturen” bekannt, fasziniert mit einer reichen Geschichte, gotischer Architektur und dem beeindruckenden Alcázar. Die Kathedrale, das jüdische Viertel und der Aussichtspunkt Mirador del Valle sind Höhepunkte.
Mérida, einst römisches Zentrum, besticht durch gut erhaltene Überreste wie das römische Theater, Amphitheater und den Diana-Tempel.
Ávila ist von einer imposanten mittelalterlichen Stadtmauer umgeben und beherbergt die Basilika San Vicente, die Kathedrale und das Kloster Santo Tomás.
Salamanca lockt mit der ältesten Universität Spaniens, einer prächtigen plateresken Architektur und der Plaza Mayor. Die Universität, der historische Platz und die Kathedrale sind kulturelle Schätze.
Jede Stadt besitzt einzigartige kulturelle Erbstücke, von antiken römischen Ruinen bis hin zu gotischer Architektur und mittelalterlichen Stadtmauern. Ihr Erbe, ihr Charme und historische Bedeutung machen sie zu unvergesslichen Zielen in Spanien.
Ihre Reise im Detail
Madrid ist Spaniens lebhafte Hauptstadt, eine Metropole mit über 3 Millionen Einwohner, die von Philipp II. wegen ihrer zentralen Lage im Zentrum Spaniens zu seiner Hauptstadt erkoren wurde, obwohl sie im 16. Jh. nicht mehr als 3.000 Einwohner zählte. Madrid wurde zur Weltstadt und ist heute ein Muss für Kunst- und Museumsliebhaber. Mit ihren von Bäumen umgebenen Alleen ist Madrid eine sehr „grüne“ Stadt. In den verschiedenen Altstadtvierteln, mit ihren Plätzen und Straßencafés, kann man eine fast dörfliche Atmosphäre schnuppern, weswegen die einheimische Bevölkerung oft von Madrid im Plural spricht – Madrid hat offiziell nie einen Stadttitel erhalten. Die beiden Hauptachsen Madrids – der Paseo del Prado, der in den Paseo de la Castellana übergeht und die Calle Alcalá, die in die Gran Vía mündet, sind gesäumt von prächtigen Gebäuden. Sehenswert ist sicherlich der Ende des 19. Jh. erbaute Atocha-Bahnhof mit seiner besonderen Wartehalle: Viele dort eingesetzte Pflanzen und ein Teich, in dem sich Schildkröten tummeln, laden zum Verweilen ein. Das neue Rathaus, das Anfang des 20. Jh. am Kybele-Platz erbaut wurde, war ursprünglich das alte Postgebäude; es erinnert an einen Kathedralbau, weswegen es ganz liebevoll als „Nuestra Señora de Correos – Unsere Liebe Frau von der Post“ bezeichnet wird. Fährt man die Castellana weiter Richtung Norden, kommt man an dem für Fußballfans wichtigsten Besichtigungspunkt Madrids vorbei, dem Bernabeu-Stadium, in dem Real Madrid spielt. Für Fußballliebhaber ist die Besichtigung ein Muss. Weiter im Norden befindet sich das moderne Madrid mit seinen Wolkenkratzern und Türmen – das neue Wirtschaftszentrum. Die Gran Via, die Anfang des 20. Jh. als letzte große städtebauliche Veränderung durchgeführt wurde, führt zum Spanischen Platz mit dem berühmten Cervantes-Denkmal, das hier als eine Huldigung an den Autor des Don Quijote aufgestellt wurde. Auf einem Spaziergang durch das sogenannte “Habsburger Viertel” erreicht Ihr den Königlichen Palast, der mehr als 2.000 Zimmer besitzt – noch heute wird er von der Königsfamilie für offizielle Anlässe benützt. Ihm gegenüber wurde die Almudena, die Kathedrale Madrids, gebaut, deren moderne Bilderausstattung einen reizvollen Kontrast mit dem Gebäude bildet. Weiter geht es zur Plaza Mayor, dem Hauptplatz der Stadt, der von Arkaden umgeben wird. In einem der vielen Bars und Restaurants kann man das quirlige Treiben dieses Platzes auf sich wirken lassen. Auch die Puerta del Sol mit ihrem Null-Kilometerstein, von dem die Kilometerzählungen der wichtigsten Straßen Spaniens ausgehen, ist ein Muss bei der Besichtigung. Hier befindet sich auch die Skulptur des Bären, der sich zu den Früchten eines Erdbeerbaumes reckt – das berühmte Stadtwappen Madrids.
Für Kunstliebhaber ist der Besuch des Prado-Museums ein absolutes Highlight. Der Prado gehört zu den wichtigsten Pinakotheken der Welt. Hier befinden sich viele berühmte Werke der spanischen Maler Velázquez, Goya, Zurbarán, Ribera und Murillo. Weitere Genies wie Tizian, El Greco, Dürer und Hieronymus Bosch sind ebenfalls vertreten. Die Kunstsammlung Thyssen-Bornemisza, die hochkarätige Gemälde von der Tafelmalerei des Mittelalters bis zur Pop-Art zeigt, ist eine der wertvollsten Privatsammlungen der Welt. Wer moderne Kunst liebt, kann das Reina Sofía-Museum aufsuchen, in dem wichtige Schöpfungen moderner spanischer Maler wie Dalí, Miró und Juan Gris unter anderem ausgestellt sind. Das wichtigste Gemälde ist sicherlich Picassos „Guernica“.
Der heutige Tag ist der monumentalen klösterlichen Königsresidenz und Palaststadt San Lorenzo de El Escorial gewidmet, die Philipp II. im 16. Jh. am Hang der Sierra de Guadarrama auf 1.055 m Höhe erbauen ließ. Sie war das politische Machtzentrum Philipps II., der hier zurückgezogen 14 Jahre lang lebte und sein Weltreich regierte; sie verband Kirche und Kloster, königliche Grablege, Verwaltungs- und Wohnpalast. Die Klosteranlage ist UNESCO-Weltkulturerbe, wurde in Granit erbaut, und ist einer der größten Renaissancebauten der Welt. Diese Anlage, von vielen Spaniern als das achte Weltwunder bezeichnet, ist ein wuchtiges und unnahbares Monument der Gegenreformation. Neben dem Pantheon der spanischen Habsburger und Bourbonen, kann man die Klosterkirche, die Bibliothek, eine hervorragende Gemäldesammlung und die asketisch schlichten Gemächer Philipps II. besichtigen.
Wieder zurück in Madrid bleibt noch Zeit, um im wunderschönen Park El Buen Retiro zu flanieren, der die grüne Lunge Madrids bildet. Dieser Park besitzt die stattliche Größe von 143 ha; hier laden viele Brunnen und kleine Teiche, ebenso wie ein künstlich angelegter See zum Verweilen ein.
Das Guadarrama-Gebirge, das die autonomen Regionen Madrid und Castilla-León trennt, ist ein Teilgebirge des Zentralmassivs und erreicht mit dem Peñalara seine höchste Erhebung mit knapp 2.500 m. Kastilien und León, auch Alt-Kastilien genannt – Spaniens größte autonome Region mit ca. 94.000 km² – ist die Region der stolzen Städte, das Land der Burgen – was der Name wörtlich übersetzt bedeutet. Unzählige Burgen, Paläste, Klosteranlagen und Kirchen zeugen von einer glorreichen Vergangenheit. Sie war das Zentrum der Macht, hier wurde im 16. Jh. Weltgeschichte geschrieben, als Spanien zu dem Weltreich wurde, in dem die Sonne nicht unterging.
Die kleine Stadt Ávila liegt auf einer Höhe von 1.135 m, womit sie zur höchstgelegenen Provinzhauptstadt Spaniens wird. Sie wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die bekannteste Persönlichkeit der Stadt ist sicherlich die Heilige Theresa, die als die größte Mystikerin des Mittelalters gilt und deren Spuren man überall in der Stadt finden kann. Fährt man auf die Stadt zu, so nimmt einem zuerst der über zwei Kilometer lange, geschlossene Mauerring mit seinen 88 Türmen und 9 Eingangstoren den Atem. Ihr legt einen Stopp an den sogenannten „Cuatro Postes“ ein, einem Aussichtspunkt, von dem man einen besonders schönen Blick auf die Stadt hat. Die Altstadt im Inneren des Mauerringes zeichnet sich durch verwinkelte Gassen aus und wird geprägt von romanischen Kirchen und gotischen Stadtpalästen. Die Kathedrale El Salvador, die einst ein Teil der Stadtbefestigung war, wurde im 12. Jh als romanische Kirche begonnen – die halbrunde romanische Apsis wurde in den Stadtmauerring eingebaut; dann aber setzte sich die Gotik durch, wodurch sie als die älteste gotische Kathedrale Spaniens gilt. Die romanische Basilika San Vicente gehört zu den Höhepunkten der spanischen Romanik. Der Bau ist dem Heiligen Vinzenz geweiht, ein Diakon aus Huesca, der als Märtyrer in der Römerzeit hingerichtet wurde. An der Stelle seiner Enthauptung befindet sich die Krypta; der Sarkophag, auf dem das Leben und Märtyrertum dieses Heiligen eindrucksvoll dargestellt ist, wurde neben dem Altar aufgestellt. Außerhalb der Stadtmauer befindet sich das Kloster Santo Tomás aus dem 15. Jh., in dem der einzige Sohn der Katholischen Könige, Prinz Juan, bestattet ist. Sein Grabmal wurde in Alabaster gefertigt und zeichnet sich durch einen großen Realismus aus.
Nach einer Stunde Fahrtzeit erreicht man Salamanca. Salamanca ist sicherlich eine der schönsten Städte Spaniens. Die ganz in Kalkstein erbaute Altstadt ist eine Augenweide und wurde deswegen auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Sie liegt auf fast 800 m Höhe am Fluss Tormes, über den die alte römische Brücke aus dem 1. Jh. n. Chr. führt, die der einzige noch erhaltene architektonische Bau aus dem römischen Salmantica ist. Auch aus der westgotischen und maurischen Zeit ist nichts mehr erhalten. Erst ab dem 11. Jh. wurde die Stadt nach der christlichen Eroberung wiederbevölkert. Salamanca besitzt eine alte Universitätstradition, befindet sich hier doch eine der ältesten Universitäten Europas, neben Bologna, Paris und Oxford. Sie wurde im 13. Jh. gegründet und ist heute noch in Betrieb. Hier studierten große kastilische Schriftsteller wie Miguel de Cervantes und Lope de Vega. Besonders sehenswert ist die Fassade im Plastereskenstil der alten Universität. Die ganze Fassade ist mit einem Skulpturenmeer versehen, in dem Ihr natürlich – als obligatorische Aufgabe – den Frosch suchen müsst. Ihr seht die alten Hörsäle, den Festsaal (Paraninfo) und die alte Bibliothek mit ihren wertvollen Inkunabeln, Manuskripten und Büchern. Im Universitätsmuseum, das sich im Gebäude der Escuelas Menores befindet, das nur ein paar Schritte entfernt ist, ist der Himmel von Salamanca mit seinen astrologischen und antik-mythologischen Elementen ein besonderer Höhepunkt. Weitere Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt sind die alte Kathedrale aus dem 12. Jh. und die neue Kathedrale aus dem 16. Jh. Die neue Kathedrale wurde im spätgotischen Stil gebaut, nachdem die Alte zu klein geworden war. Vor allem die Fassade erregt grosses Aufsehen durch ihre überreiche Dekoration. Abgesehen von biblischen Szenen findet man hier einen Reichtum an floraler und figürlicher Ornamentik der Zeit. Bei genauerem Hinblicken fallen Streiche der Restauratoren auf – wer findet zuerst den Astronauten? Die Casa de las Conchas, das sogenannte Muschelhaus, mit ihrem wunderschönen Innenhof, ist ein Meisterwerk der Zivilarchitektur. Der Auftraggeber des Hauses war ein Mitglied des Santiago-Ordens, weswegen die Hausfassade mit Muscheln dekoriert wurde. Den Tag ausklingen lassen sollte man auf der prachtvollen Plaza Mayor, die für viele Spanier als die schönste Platzanlage Spaniens gilt. Dieser Platz aus dem 18. Jh. wird auf allen vier Seiten von Arkaden umgeben und ist heute Treffpunkt für Jung und Alt.
Nur 45 Minuten von Salamanca entfernt, am Duero-Fluss auf 635 m Höhe gelegen, befindet sich die Kleinstadt Zamora. Zamora ist vor allem wegen seiner romanischen Bauwerke bekannt, weshalb der Ort als die „Stadt oder Museum der Romanik“ bezeichnet wird; aus dieser Zeit stammen über 30 Kirchen. Man sollte sich der Stadt zuerst vom Süden her nähern, wo sie vom Duero abgeschlossen wird; von der Brücke Puente de Piedra hat man einen wunderschönen Blick auf die Altstadt. Zamora ist von einer Stadtmauer umgeben, die zwischen dem 12. und 13. Jh. als Verteidigungsring um die Stadt gebaut wurde. Der absolute Besichtigungshöhepunkt ist sicherlich die Kathedrale aus dem 12. Jh., die auf der höchsten Stelle der Stadt gebaut wurde; sie ist eine der ältesten spanischen Kuppelkirchen. Gleich nebenan befindet sich die Burganlage, auf die Ihr einen Blick werfen werdet.
Nur 130 km ist Plasencia von Salamanca entfernt. Plasencia liegt in der relativ unbekannten autonomen Region Extremadura. Sie ist eines der am wenigstens besiedelten Gebiete Spaniens. Mit knapp 42.000 km² ist sie ungefähr so groß wie die Schweiz. Sie ist sicherlich eine der ursprünglichsten Regionen Spaniens, mit einem großen Anteil an unberührter Natur, in der viele Greifvögel zu finden sind. Diese Region ist nach wie vor sehr von Land- und Weidewirtschaft geprägt – sie ist eines der großen Anbaugebiete für Olivenbäume und in den Eichenhainen ernähren sich die Iberischen Schweine von den Eicheln, die dem bekannten luftgetrockneten Schinken Jamón Ibérico seinen besonderen Geschmack verleihen. Eine weitere wichtige Einnahmequelle für diese Region ist der Kork, der in den vielen Korkeichenwäldern, die es hier gibt, gewonnen wird. Erst allmählich wird dieses Gebiet auch vom internationalen Tourismus entdeckt. Es ist sicherlich einen Abstecher wert, verfügt diese Gegend doch über wichtige kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie Anlagen aus der Römerzeit, Adelspaläste oder auch Klöster. Von hier stammen auch viele Eroberer der Neuen Welt, wie Cortés oder Pizarro, weswegen die Extremadura den „Titel“ Land der Eroberer trägt.
Plasencia ist eine Kleinstadt, die auf einer Höhe von 400 m liegt und an drei Seiten vom Rio Jerte eingeschlossen wird. Plasencia war die erste Gründung der kastilischen christlichen Ritter in der Extremadura. Hinter der mittelalterlichen Stadtmauer verbergen sich enge Gassen, Adelspaläste und Kirchen. Kleine Straßen führen zum Hauptplatz Plaza Mayor, wo Straßencafés und Restaurants zum Verweilen einladen. An diesem Platz befindet sich das Rathaus – ein Palast aus dem 16. Jh. – der von zwei schlanken Türmen flankiert wird. Ganz in der Nähe findet man die beiden Kathedralen der Stadt, die in einem Gebäude zusammengefasst sind. Die alte, nicht vollendete Kathedrale aus dem 13. Jh. wurde im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik errichtet, während die neue Kathedrale mit ihrer prachtvollen Renaissancefassade im 15./16. Jh. entstand. Sicherlich sehenswert sind auch der Palast der zwei Türme „Casa de las Dos Torres“ aus dem 14. Jh., der damit der älteste Palast der Stadt ist, und der Adelspalast Palacio de Mirabel aus dem 15. Jh., der von den ersten Herzögen von Plasencia in Auftrag gegeben wurde.
Nur 40 Minuten entfernt liegt die letzte Wohnstätte und Rückzugsgebiet von Kaiser Karl V., das Hieronymitenkloster Yuste. Für Karl V. wurde neben diesem Kloster ein schlichtes Wohnhaus mit einem idyllischen Garten gebaut, das Ihr ebenso wie die Klosterkirche mit ihren Kreuzgängen besichtigen werdet.
Nach etwa 1 Stunde erreicht man Cáceres. Sie ist die größte Stadt der gleichnamigen Provinz. Die beeindruckende mittelalterliche Altstadt von Cáceres, die durch eine Stadtmauer eingeschlossen wird, wurde 1986 auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Ein Spaziergang durch den hervorragend erhaltenen Stadtkern lässt Euch eintauchen in die Welt des Adels – die strengen, wehrhaften Fassaden ihrer Paläste und stolzen Herrschaftshäusern verleihen der Stadt ein besonderes Ambiente. Im Herzen der Altstadt, an der malerischen Plaza de Santa Maria seht Ihr die gleichnamige romanisch-gotische Kathedrale aus dem 15./16. Jh. Es ist schwierig, eine Auswahl unter den vielen Palästen und Adelshäusern zu treffen. Ihr kommt am Bischofspalast vorbei, dessen Fassade mit Medaillons versehen ist, in denen Ureinwohner Amerikas dargestellt sind. Ein weiteres Highlight ist die am höchsten Punkt der Altstadt gelegene Zisterne, die sich unterhalb des Stadtmuseums befindet, das im Palacio de las Veletas eingerichtet ist. Vor der imposanten Stadtmauer befindet sich die Plaza Mayor mit vielen Cafés und Restaurants, die zum Verweilen einladen. Der Platz ist Treffpunkt, war Makt- und Festplatz, Austragungsort für Stierkämpfe und Schauplatz für Prozessionen und besondere Feierlichkeiten.
Nach etwa 30 Minuten erreicht man die Kleinstadt Trujillo. Sie wird als die „Wiege der Eroberer“ bezeichnet. Hier befindet sich das Geburtshaus Francisco Pizarros – der Eroberer Perus – das Museo Casa Pizarro, das viele Informationen über die Eroberung des Inca-Reiches liefert. Auch Francisco de Orellana, der Entdecker des Amazonas, wurde hier geboren und brach von hier auf, um in der Neuen Welt sein Glück – und vor allem Reichtum – zu finden. An der Plaza Mayor, dem Hauptplatz, befinden sich die wichtigsten Bauten der Stadt, unter anderem viele Adelspaläste aus dem 16. Jh., wie zum Beispiel der Palacio del Marqués de la Conquista, den Hernando Pizarro, ein Bruder des Eroberers Francisco Pizarro, in Auftrag gegeben hatte. Er war der einzige der Pizarro-Brüder, der nach Trujillo zurückkehrte. Direkt an der Plaza wird Francisco Pizarro gehuldigt, zu dessen Ehren man ein Reiterstandbild aufgestellt hat, das den gesamten Platz beherrscht. Hier am Hauptplatz befindet sich auch die romanisch-gotische Kirche San Martín aus dem 13. Jh. Die Altstadt zeichnet sich durch enge Gassen und romantische Winkel aus; auf dem höchsten Punkt der Stadt befindet sich die maurische Burganlage aus dem 9. Jh., die im Verlauf der Zeit einige Veränderungen erfahren hat. Auf dem Weg dorthin kommt man an der spätromanischen Kirche Santa María la Mayor aus dem 13. Jh. vorbei, die auf den Grundmauern der Hauptmoschee errichtet wurde.
Von hier aus geht es weiter nach Mérida, das man nach knapp 1 Stunde erreicht.
Nirgends in Spanien wird man sich der römischen Geschichte so bewusst wie in Mérida. Die alte römische Metropole Augusta Emerita gilt als das Rom Spaniens. Immer wieder trifft man auf römische Gebäude und Reste. Bei einer Stadtrundfahrt seht Ihr wichtige Überreste dieser alten Kultur, wie z.B. das sogenannte Wunder-Aquädukt – Acueducto de los Milagros – ebenso wie das Aquädukt San Lorenzo, von dem noch einige wenige Pfeiler erhalten sind, die heute Störchen für ihre Nistplätze dienen. Auf dem Weg zum Aquädukt San Lorenzo kommt Ihr an der Basilica de Santa Eulália vorbei, die zu Ehren der Stadtheiligen Méridas gebaut wurde, die hier 303 unter Diokletian als Märtyrerin verbrannt wurde. Gegenüber des San Lorenzo-Aquädukts befindet sich der Circus Maximus, in dem Pferdewagenrennen durchgeführt wurden. Mit 433 Metern Länge und 120 Metern Breite war er einer der grössten Veranstaltungsorte der Stadt. Er hatte Platz für 30.000 Zuschauer.
Nun wird es Zeit, die Altstadt von Mérida zu erkunden. Über den Guadiana führt eine 792 m lange Brücke mit 60 Bögen, die über 2.000 Jahre alt ist, eine der längsten der römischen Welt; sie war noch bis 1992 in Betrieb. Die sicherlich wichtigsten römischen Überreste sind das beeindruckende Theater und Amphitheater Méridas, letzteres mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern. Im römischen Theater, dessen Scenae Frons besonders gut erhalten ist, werden seit 1993 klassische Aufführungen durchgeführt.
Nach etwa 3 Stunden erreicht man Toledo. Toledo befindet sich in der autonomen Region Castilla-La Mancha. Diese Region wird auch Neukastilien genannt und ist das am wenigsten besiedelte Gebiet Spaniens mit nicht einmal 2 Millionen Einwohnern. Seine karge Landschaft ist geprägt durch Landwirtschaft. Hier stammt der berühmte Manchego-Käse her, der als wichtiges Nebenprodukt der vielen Schafherden, die hier weideten, hergestellt wurde. Die Hochebene ist vor allem bekannt durch Miguel de Cervantes Romanfigur des „Ritter von der traurigen Gestalt“ – Don Quijote – der hier als fahrender Ritter seine Abenteuer bestehen musste.
Toledo ist die Hauptstadt von Castilla-La Mancha. Ihre wunderschöne, verwinkelte Altstadt liegt auf einer Höhe von 454 m und wird malerisch von einer Schleife des Tajo-Flusses eingeschlossen. Toledo wird als die Stadt der 3 Kulturen bezeichnet, da sich hier viele Spuren der 3 monotheistischen Religionen finden. Die Annäherung der Stadt sollte über eine kleine Rundfahrt um die Altstadt beginnen. Dabei überquert man die alte Alcántara-Brücke, die seit der Römerzeit als einzige Brücke über den Tajo führte. Im 13. Jh. wurde die Brücke San Martín gebaut, um den Zugang zur Stadt zu erleichtern. Unterhalb des Paradors hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt; den gleichen Blick, den auch El Greco hatte, der von hier aus die Stadt Toledo auf so meisterhafte Weise malte. Auch Toledo seht auf der Liste des Weltkulturerbes: die UNESCO bezeichnete es als eine Ehre, diese so kulturreiche Stadt auf diese Liste aufnehmen zu dürfen.
Durch das wuchtige Bisagra-Tor aus dem 16. Jh., das ein riesiges Wappen Karl V. zeigt, betritt man die Altstadt. Das alte Bisagra-Tor aus dem 9. Jh., durch das Alfons VI. die Stadt nach der christlichen Rückeroberung betrat, geht vollkommen in seinem Schatten unter. Rolltreppen führen auf den Hügel hinauf, um den Besuchern den steilen Weg zu ersparen. Die gotische Kathedrale Toledos Santa María ist sicherlich die Hauptsehenswürdigkeit und stammt aus dem 13. Jh. Toledo ist die wichtigste Diözese Spaniens, weswegen hier ursprünglich die grösste gotische Kirche der Christenheit gebaut werden sollte, deren Pläne aber nicht verwirklicht wurden. Auf keinen Fall darf man den Besuch der Sakristei und deren angrenzenden Museum versäumen, die eine Pinakothek ersten Ranges sind. Hier findet man so grossartige Meister wie Luca Giordano, El Greco, Goya, Zurbarán, Velázquez, Caravaggio und Van Dyck. Sehenswert ist auch die Synagoge Santa María la Blanca aus dem 13. Jh., die nach der Vertreibung der Juden als Kirche benutzt wurde. Sie erinnert von ihrer Architektur her mehr an eine Moschee als an eine Synagoge. Für El Greco-Liebhaber ist die Kirche Santo Tomé mit ihrem schönen Mudéjarturm ein Muss, da sich hier das Hauptwerk El Grecos befindet: Das Begräbnis des Grafen von Orgaz.
Heute heisst es Abschied nehmen. Nach 9 Tagen voller neuer Eindrücke geht es nach Madrid zum Flughafen, der nur etwa 1 Stunde von Toledo entfernt ist.