Kastillen-Madrid-Toledo'
Über Kastillen-Madrid-Toledo
Kastilien und León, auch Alt-Kastilien genannt – Spaniens größte autonome Region mit ca. 94.000 km² – ist die Region der stolzen Städte, das Land der Burgen – was der Name wörtlich übersetzt bedeutet. Unzählige Burgen, Paläste, Klosteranlagen und Kirchen zeugen von dieser reichen Vergangenheit. Sie war das Zentrum der Macht, hier wurde im 16. Jh. Weltgeschichte geschrieben, als Spanien zu dem Weltreich wurde, in dem die Sonne nicht unterging. Madrid hat eine reiche musikalische Geschichte. Es ist die Heimat des weltberühmten Teatro Real, einer der wichtigsten Opernhäuser Europas. Auch Toledo, obwohl kleiner, hat eine reiche musikalische Tradition und beherbergt regelmäßig Konzerte in historischen Gebäuden. Toledo, eine Stadt mit einer faszinierenden mittelalterlichen Geschichte, bietet historische Stätten, die oft als Kulisse für musikalische Veranstaltungen dienen. Die Atmosphäre und die Architektur der Stadt tragen zur Magie der Musik bei.
Trip info | |
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Kategorie | : Rundreise |
Ort | : Zentralspanien |
Dauer | : 09 Tage
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Reisezeit | : Frühjahr bis Herbst |
Tags | : Madrid |
Highlights
Burgos, mit seiner majestätischen Kathedrale, ist ein Paradies für Kulturliebhaber. Die Stadt strahlt mittelalterlichen Charme aus und beherbergt das Museum der Menschheit, das die Geschichte der Region umfasst. Musikalisch bietet Burgos Festivals wie das Internationale Musikfestival, das eine Vielzahl von Konzerten und Aufführungen in historischen Gebäuden präsentiert.
Salamanca, berühmt für ihre Universität, bietet architektonische Wunder wie die Alte und Neue Kathedrale sowie die Plaza Mayor. Kulturliebhaber können die reiche Geschichte in Museen wie dem der Casa Lis erkunden. Musikalisch ist Salamanca für seine Musikfestivals bekannt, darunter das Internationale Festival der Magie, das Konzerte und Veranstaltungen mit internationalen Künstlern bietet.
Segovia besticht mit dem beeindruckenden römischen Aquädukt und dem Alcázar. Diese Stadt inspirierte Künstler wie Antonio Machado und hat eine lebendige literarische Geschichte. Musikliebhaber können in Segovia das jährliche Musikfestival besuchen, das klassische Konzerte in historischen Spielstätten veranstaltet, darunter der Alcázar und die Kathedrale.
Toledo, eine Stadt mit einer faszinierenden Mischung aus Kulturen, beeindruckt mit der Kathedrale, der Festung Alcázar und den engen Gassen der Altstadt. Kulturliebhaber können Museen wie das El Greco Museum erkunden. Musikkonzerte und Festivals, darunter das International Music Festival, lassen Musikliebhaber die Vielfalt der spanischen Musikszene erleben.
Diese Städte bieten Musik- und Kulturliebhabern ein breites Spektrum an Erlebnissen, von architektonischen Meisterwerken bis hin zu musikalischen Schätzen in einzigartigen und historischen Kulissen.
Ihre Reise im Detail
Madrid ist Spaniens lebhafte Hauptstadt, eine Metropole mit über 3 Millionen Einwohner, die von Philipp II. wegen ihrer zentralen Lage im Zentrum Spaniens zu seiner Hauptstadt erkoren wurde, obwohl sie im 16. Jh. nicht mehr als 3.000 Einwohner zählte. Madrid wurde zur Weltstadt und ist heute ein Muss für Kunst- und Museumsliebhaber. Mit ihren von Bäumen umgebenen Alleen ist Madrid eine sehr grüne Stadt. In den verschiedenen Altstadtvierteln, mit ihren Plätzen und Straßencafés, kann man eine fast dörfliche Atmosphäre schnuppern, weswegen die einheimische Bevölkerung oft von Madrid im Plural spricht – Madrid hat offiziell nie einen Stadttitel erhalten. Die beiden Hauptachsen Madrids – der Paseo del Prado, der in den Paseo de la Castellana übergeht und die Calle Alcalá, die in die Gran Vía mündet, sind gesäumt von prächtigen Gebäuden. Sehenswert ist sicherlich der Ende des 19. Jh. erbaute Atocha-Bahnhof mit seiner besonderen Wartehalle: Viele dort eingesetzte Pflanzen und ein Teich, in dem sich Schildkröten tummeln, laden zum Verweilen ein. Das neue Rathaus, das Anfang des 20. Jh. am Kybele-Platz erbaut wurde, war ursprünglich das alte Postgebäude; es erinnert an einen Kathedralbau, weswegen es ganz liebevoll als „Nuestra Señora de Correos – Unsere Liebe Frau von der Post“ bezeichnet wird. Fährt man die Castellana weiter Richtung Norden, kommt man an dem für Fußballfans wichtigsten Besichtigungspunkt Madrids vorbei, dem Bernabeu-Stadium, in dem Real Madrid spielt. Für Fußballliebhaber ist die Besichtigung ein Muss. Weiter im Norden befindet sich das moderne Madrid mit seinen Wolkenkratzern und Türmen – das neue Wirtschaftszentrum Madrids. Die Gran Via, die Anfang des 20. Jh. als letzte große städtebauliche Veränderung durchgeführt wurde, führt zum Spanischen Platz mit dem berühmten Cervantes-Denkmal, das hier als eine Huldigung an den Autor des Don Quijote aufgestellt wurde. Auf einem Spaziergang durch das sogenannte Madrid der Habsburger seht Ihr den Königlichen Palast, der mehr als 2.000 Zimmer besitzt – noch heute wird er von der Königsfamilie für offizielle Anlässe benützt. Ihm gegenüber wurde die Almudena, die Kathedrale Madrids, gebaut, deren moderne Bilderausstattung einen reizvollen Kontrast mit dem Gebäude bildet. Weiter geht es zur Plaza Mayor, dem Hauptplatz der Stadt, der von Arkaden umgeben wird. In einer der vielen Bars oder Restaurants kann man das quirlige Treiben dieses Platzes auf sich wirken lassen. Die Puerta del Sol mit ihrem Null-Kilometerstein, von dem die Kilometerzählungen der wichtigsten Straßen Spaniens ausgehen, ist ein Muss bei der Besichtigung. Hier befindet sich auch die Skulptur des Bären, der sich zu den Früchten eines Erdbeerbaumes reckt – das berühmte Stadtwappen Madrids.
Für Kunstliebhaber ist der Besuch des Prado-Museums ein absolutes Highlight. Der Prado gehört zu den wichtigsten Pinakotheken der Welt. Hier befinden sich viele berühmte Werke der spanischen Maler Velázquez, Goya, Zurbarán, Ribera und Murillo. Weitere Genies wie Tizian, El Greco, Dürer und Hieronymus Bosch sind ebenfalls vertreten. Die Kunstsammlung Thyssen-Bornemisza, die hochkarätige Gemälde von der Tafelmalerei des Mittelalters bis zur Pop-Art zeigt, ist eine der wertvollsten Privatsammlungen der Welt. Wer moderne Kunst liebt, kann das Reina Sofía-Museum aufsuchen, in dem bedeutende Schöpfungen moderner spanischer Maler wie Dalí, Miró und Juan Gris ausgestellt sind. Das wichtigste Gemälde ist sicherlich Picassos „Guernica“.
Der heutige Tag ist der monumentalen klösterlichen Königsresidenz und Palaststadt San Lorenzo de El Escorial gewidmet, die Philipp II. im 16. Jh. am Hang der Sierra de Guadarrama auf 1.055 m Höhe erbauen ließ. Sie war das politische Machtzentrum Philipps II., der hier zurückgezogen 14 Jahre lang lebte und sein Weltreich regierte; sie verband Kirche und Kloster, königliche Grablege, Verwaltungs- und Wohnpalast. Die Klosteranlage ist UNESCO-Weltkulturerbe, wurde in Granit erbaut, und ist einer der größten Renaissancebauten der Welt. Diese Anlage, von vielen Spaniern als das achte Weltwunder bezeichnet, ist ein wuchtiges und unnahbares Monument der Gegenreformation. Neben dem Pantheon der spanischen Habsburger und Bourbonen kann man die Klosterkirche, die Bibliothek, eine hervorragende Gemäldesammlung und die asketisch schlichten Gemächer Philipps II. besichtigen.
Wieder zurück in Madrid bleibt noch Zeit, um im wunderschönen Park El Buen Retiro zu flanieren, der die grüne Lunge Madrids bildet. Dieser Park besitzt die stattliche Größe von 143 ha, in dem viele Brunnen und kleine Teiche ebenso wie ein künstlich angelegter See zum Verweilen einladen.
Burgos ist 250 km von Madrid entfernt. In einer hügeligen Landschaft, im Schatten des kantabrischen Scheidegebirges eingebettet, liegt sie auf knapp 900 m Höhe. Die Stadt wurde in christlicher Zeit zur Hauptstadt des Königreiches Kastilien-León ebenso wie zu einer wichtigen Station auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela. Sie besitzt eine große Fülle an Kunst- und Kulturdenkmälern. Bevor man Burgos erreicht, unternehmt Ihr einen kleinen Abstecher zum ehemaligen Kartäuserkloster Santa María de Miraflores aus dem 15. Jh. Das im spätgotischen Stil entstandene Kloster ist Grablege der Eltern der Katholischen Königin Isabel – Juan II. aus dem Trastámara-Geschlecht und dessen Gattin Isabel von Portugal. Weiter geht es nach Burgos. Der Eingang in die Altstadt führt durch den Arco de Santa María – dieses alte Stadttor war Teil der ehemaligen Befestigungsanlage. Dahinter betritt man die Plaza del Rey San Fernando, auf dem sich die grösste Attraktion der Stadt befindet – die Kathedrale Santa María aus dem 13. Jh. Wegen ihrer Bedeutung und Kunstschätze wurde sie von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Diese prächtige gotische Kathedrale wird von vielen als die schönste Kathedrale Spaniens angesehen. Unter der 54 m hohen Kuppel des Vierungsturmes befindet sich das Grab des spanischen Nationalhelden El Cid. Rodrigo Díaz de Vivar, El Cid genannt, wurde 1043 in der Nähe von Burgos geboren. Während der christlichen Rückeroberungszeit diente er unterschiedlichen Herrschern, einmal kämpfte er auf christlicher, dann wieder auf maurischer Seite. Auf einem Spaziergang durch die Altstadt erreicht Ihr die große Plaza Mayor, der Marktplatz des alten Stadtzentrums, der von historischen Gebäuden umgeben ist. Ein wichtiges Gebäude ist die sogenannte Casa del Cordón, benannt nach der als Gürtel benutzten Schnur der Franziskaner, die das Wappen über dem Portal einrahmt; sie ist auch als Palacio de los Condestables de Castilla bekannt – hier wurde Kolumbus nach seiner Rückkehr aus der Neuen Welt 1497 von den Katholischen Königen Fernando und Isabel empfangen.
Bevor Ihr Burgos verlasst unternehmt Ihr einen Abstecher zur Abtei des Zisterzienserordens Santa María de Las Huelgas Reales, das vor den Toren der Stadt liegt. Dieses Nonnenkloster aus dem 12. Jh. wurde vom kastilischen König Alfons VIII. und seiner Gattin Eleonore Plantagenet gestiftet, die dem Kloster viele Güter vermachten, wie zum Beispiel das ganz in der Nähe gelegene Hospital del Rey, ein Pilgerspital auf dem Jakobsweg, in dem heute die Universität von Burgos untergebracht ist. Die Abtei wurde zum Pantheon der kastilischen Könige, deren Sarkophage sich in der Kirche befinden. Besonders sehenswert der romanische und der gotische Kreuzgang mit seiner schönen Mudéjar-Decke.
Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit erreicht man Valladolid. Die Stadt war im 15. Jh. Hauptstadt Kastiliens. Hier starb Kolumbus 1506. Valladolid besitzt viele kleine, verwinkelte Gassen mit Geschäften, in denen traditionelle Erzeugnisse der Region angeboten werden. Die Plaza Mayor ist der zentrale Platz der Altstadt. Nach einem Brand im 16. Jh. wurde sie in rechteckiger Form angelegt und diente als Vorbild für weitere Platzanlagen spanischer Städte, wie Madrid oder auch Salamanca. Die Kathedrale Valladolids wurde im 16. Jh. von Juan de Herrera entworfen, doch fiel dieses Projekt bedeutend kleiner aus als geplant. Im 16. Jh. war die Blütezeit Valladolids vorbei, weswegen es an finanziellen Mitteln fehlte. Der Kathedrale gegenüber befindet sich eine der ältesten Universitäten Spaniens. Die Studenten bringen viel Leben in die Stadt. Die schöne Barockfassade zeigt Figuren von Wissenschaftlern und Königen, ebenso wie zahlreiche akademische Symbole und Allegorien. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Casa Museo de Cervantes, ein Haus, in dem der spanische Dichter Miguel de Cervantes Saavedra, der Autor von „Don Quijote“, zwischen 1603 und 1606 lebte. Im Norden der Altstadt liegt die Kirche San Pablo, die einst zu einem Dominikanerkloster gehörte, mit ihrer wunderschönen Fassade im isabellinischen Stil, die wie ein in Stein gehauenes Retabel wirkt. Ein weiteres Meisterwerk der Gotik ist das theologische Kolleg San Gregorio, das sich neben dem Kloster San Pablo befindet. Auch diese Fassade mit zahlreichen Reliefs und Ornamenten ist ein Muss auf dem Spaziergang durch Valladolid.
Weiter geht es nach Salamanca, das man nach etwa 1,5 h erreicht.
Salamanca ist sicherlich eine der schönsten Städte Spaniens. Die ganz in Kalkstein erbaute Altstadt ist eine Augenweide und wurde deswegen auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Sie liegt auf fast 800 m Höhe am Fluss Tormes, über den die alte römische Brücke aus dem 1. Jh. n. Chr. führt, die der einzige noch erhaltene architektonische Bau aus dem römischen Salmantica ist. Auch aus der westgotischen und maurischen Zeit ist nichts mehr erhalten. Erst ab dem 11. Jh. wurde die Stadt nach der christlichen Eroberung wiederbevölkert. Salmanca besitzt eine alte Universitätstradition, befindet sich hier doch eine der ältesten Universitäten Europas – neben Bologna, Paris und Oxford. Sie wurde im 13. Jh. gegründet und ist heute noch in Betrieb. Hier studierten große kastilische Schriftsteller wie Miguel de Cervantes und Lope de Vega. Besonders sehenswert ist die Fassade im Plastereskenstil der alten Universität, die mit den Büsten der Katholischen Könige Isabel und Fernando und dem Wappen Karls V. verziert ist, da sie bedeutende Mäzene der Universität waren. Die ganze Fassade ist mit einem Skulpturenmeer versehen, in dem Ihr natürlich – als obligatorische Aufgabe – den Frosch suchen müsst. Nicht verpassen darf man die alten Hörsäle, den Festsaal (Paraninfo) und die alte Bibliothek mit ihren wertvollen Inkunabeln, Manuskripten und Büchern. Im Universitätsmuseum, das sich im Gebäude der Escuela Menores befindet, das nur ein paar Schritte entfernt ist, ist der Himmel von Salamanca mit seinen astrologischen und antik-mythologischen Elementen ein besonderer Höhepunkt. Weitere Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt sind die alte romanische Kathedrale aus dem 12. Jh. und die neue Kathedrale aus dem 16. Jh. Die neue Kathedrale wurde im spätgotischen Stil gebaut, nachem die Alte zu klein geworden war. Vor allem die Fassade erregt großes Aufsehen durch ihre überreiche Dekoration. Abgesehen von biblischen Szenen findet man hier einen Reichtum an floraler und figürlicher Ornamentik der Zeit. Bei genauerem Hinblicken fallen Streiche der Restauratoren auf – wer findet zuerst den Astronauten? Die Casa de las Conchas, das sogenannte Muschelhaus, mit ihrem wunderschönen Innenhof, ist ein Meisterwerk der Zivilarchitektur. Der Auftraggeber des Hauses war ein Mitglied des Santiago-Ordens, weswegen die Hausfassade mit Muscheln dekoriert wurde. Den Tag ausklingen lassen sollte man auf der prachtvollen Plaza Mayor, die für viele Spanier als die schönste Platzanlage Spaniens gilt. Dieser Platz aus dem 18. Jh. wird auf allen vier Seiten von Arkaden umgeben und ist heute Treffpunkt für Jung und Alt.
Nur eine Stunde von Salamanca entfernt liegt die kleine Stadt Ávila, die einen großen Kontrast zu Salamanca bildet – nicht nur wegen ihrer Größe, sondern vor allem wegen ihrer Gebäude aus Granitstein. Ist in Salamanca alles leicht und beschwingt, so findet man hier die ganze Strenge Kastiliens. Ávila liegt auf einer Höhe von 1.135 m, womit sie zur höchstgelegenen Provinzhauptstadt Spaniens wird. Auch diese Stadt wurde von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die bekannteste Persönlichkeit der Stadt ist sicherlich die Heilige Theresa, die als die größte Mystikerin des Mittelalters gilt und deren Spuren man überall in der Stadt finden kann. Fährt man auf die Stadt zu, so nimmt einem zuerst der über zwei Kilometer lange, geschlossene Mauerring mit seinen 88 Türmen und 9 Eingangstoren den Atem. Ihr legt einen Stopp an den sogenannten „Cuatro Postes“ ein, einem Aussichtspunkt, von dem man einen besonders schönen Blick auf die Stadt hat. Die Altstadt im Inneren des Mauerringes zeichnet sich durch verwinkelte Gassen aus und wird geprägt von romanischen Kirchen und gotischen Stadtpalästen. Die Kathedrale El Salvador, die einst ein Teil der Stadtbefestigung war, wurde im 12. Jh als romanische Kirche begonnen – ihre halbrunde romanische Apsis wurde in den Stadtmauerring hineingebaut; dann aber setzte sich die Gotik durch, wodurch sie als die älteste gotische Kathedrale Spaniens gilt. Die romanische Basilika San Vicente gehört zu den Höhepunkten der spanischen Romanik. Der Bau ist dem Heiligen Vinzenz geweiht, ein Diakon aus Huesca, der als Märtyrer in der Römerzeit hingerichtet wurde. An der Stelle seiner Enthauptung befindet sich die Krypta; der Sarkophag, auf dem das Leben und Märtyrertum dieses Heiligen eindrucksvoll dargestellt ist, wurde neben dem Altar aufgestellt. Außerhalb der Stadtmauer befindet sich das Kloster Santo Tomás aus dem 15. Jh. , in dem der einzige Sohn der Katholischen Könige, Prinz Juan, bestattet ist. Sein Grabmal wurde in Alabaster gefertigt und zeichnet sich durch einen großen Realismus aus.
Die Stadt Segovia mit ihrer stolzen Altstadt liegt auf einer etwa 1.000 m hohen Felsenzunge. Auch diese Stadt wurde auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Das Wahrzeichen der Stadt, ein römisches Aquädukt aus dem 1./2. Jh. findet Ihr am Eingang zur Altstadt; es versorgte die Stadt bis 1974 mit Wasser. Die Altstadt zeichnet sich durch etwa zwanzig romanische Kirchen und zahlreiche Adelspaläste aus. In der Altstadt werdet Ihr die außergewöhnliche Fassade der Casa de los Picos sehen, ein Adelspalast aus dem Ende des 15. Jh., dessen ungewöhnliche, mit kleinen Diamanten-Quadern versehene Fassade von Juan Guas entworfen wurde. Die Kathedrale, die letzte Spaniens im gotischen Stil, stammt aus dem 16. Jh. Sie besticht durch ihre schlichte Dekoration und reine Architektur, weswegen sie als „Dame der Kathedralen“ Spaniens bezeichnet wird. Der märchenhafte Alcázar der Stadt – eine Mischung aus Ritterburg und Zauberschloss – thront malerisch am Ende einer Felsenzunge. Seine Türme erinnern an Hexenhüte, was der Residenz der Herrscher des Trastámara-Geschlechts den Namen „Neuschwanstein“ Spaniens einbrachte. Etwas außerhalb der Altstadt gelegen findet man die zwölfeckige Kirche Vera Cruz, die zu Beginn des 13. Jh. gebaut wurde. Diese kleine Kirche wird mit dem Templerorden in Verbindung gebracht und zeigt eine außergewöhnliche Architektur. Nach mehreren Restaurierungen stieß man auf romanische Fresken.
Heute verlasst Ihr die autonome Region Kastilien-León und fahrt Richtung Kastilien-La Mancha. Diese Region wird auch Neukastilien genannt und ist das am wenigsten besiedelte Gebiet Spaniens mit nicht einmal zwei Millionen Einwohnern. Seine karge Landschaft ist geprägt durch Landwirtschaft. Hier stammt der berühmte Manchego-Käse her, der als wichtiges Nebenprodukt der vielen Schafherden, die hier weideten, hergestellt wurde. Die Hochebene ist vor allem bekannt durch Miguel de Cervantes Romanfigur des „Ritter von der traurigen Gestalt“ Don Quijote, der hier als fahrender Ritter seine Abenteuer bestehen musste.
Nach knapp zwei Stunden erreicht Ihr Toledo, die Hauptstadt von Kastilien-La Mancha. Die wunderschöne, verwinkelte Altstadt liegt auf einer Höhe von 454 m und wird malerisch von einer Schleife des Tajo-Flusses eingeschlossen. Toledo wird als die Stadt der drei Kulturen bezeichnet, da sich hier viele Spuren der drei monotheistischen Religionen finden. Die Annäherung an die Stadt sollte über eine kleine Rundfahrt um die Altstadt beginnen. Dabei überquert man die alte Alcántara-Brücke, die seit der Römerzeit als einzige Brücke über den Tajo führte. Erst im 13. Jh. wurde die Brücke San Martín gebaut, um den Zugang zur Stadt zu erleichtern. Unterhalb des Paradors hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt; den gleichen Blick, den auch El Greco hatte, der von hier aus die Stadt Toledo auf so meisterhafte Weise malte. Auch Toledo seht auf der Liste des Weltkulturerbes: Die UNESCO bezeichnete es als eine Ehre, diese so kulturreiche Stadt auf diese Liste aufnehmen zu dürfen. Durch das wuchtige Bisagra-Tor aus dem 16. Jh., das ein riesiges Wappen Karl V. zeigt, betritt man die Altstadt. Das alte Bisagra-Tor aus dem 9. Jh., durch das Alfons VI. die Stadt nach der christlichen Rückeroberung betrat, geht vollkommen in seinem Schatten unter. Rolltreppen führen auf den Hügel hinauf, um den Besuchern den steilen Weg zu ersparen. Die gotische Kathedrale Santa María aus dem 13. Jh. ist sicherlich die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Toledo ist die wichtigste Diözese Spaniens, weswegen hier ursprünglich die größte gotische Kirche der Christenheit gebaut werden sollte, deren Pläne aber nicht verwirklicht wurden. Vor allem sehenswert die Sakristei und deren angrenzendes Museum, die eine Pinakothek ersten Ranges sind. Hier findet man so hervorragende Meister wie Luca Giordano, El Greco, Goya, Zurbarán, Velázquez, Caravaggio und Van Dyck. Sehenswert ist auch die Synagoge Santa María la Blanca aus dem 13. Jh., die nach der Vertreibung der Juden als Kirche benutzt wurde. Sie erinnert von ihrer Architektur her mehr an eine Moschee als eine Synagoge. Für El Greco-Liebhaber ist die Kirche Santo Tomé mit ihrem schönen Mudéjarturm ein Muss, da sich hier das Hauptwerk El Grecos befindet: Das Begräbnis des Grafen von Orgaz.
Heute heißt es Abschied nehmen nach einer eindrucksvollen Woche von der vielleicht ursprünglichsten Region Spaniens. In etwa einer Stunde erreicht man Madrids Flughafen.